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     Schloss Jahnishausen   Kulturgeschichtlicher Überblick   Teil 3

  Einführung

                   1.      

Bis 1824              Besitzer aus dem Sächsischen Adel

 

                   2.  

1824 – 1945        Besitzer aus dem Sächsischen Königshaus

 

                   3. 

1945 – 2001        Staatsgut / Volkseigenes Gut / Treuhandanstalt

 

                   4.  

2001 bis heute    Gut Jahnishausen eG / Accademia Dantesca Jahnishausen e.V.

 

 

 

3.   1945 – 2001       Staatsgut / Volkseigenes Gut / Treuhandanstalt

 

Staatsgut / Volksgut

Nach Kriegsende wird das enteignete Rittergut im Zuge der Bodenreform zum Staatsgut, später Volksgut. Im Oktober 1945 wird die Pächterfamilie Caesar (wie auch andere Besitzer oder Pächter von über 100 ha großen Gütern) verhaftet und nach Rügen zwangsverschickt. 1

1946 wird die ehemalige Landwirtschaftsschule Riesa in das Jahnishausener Staatsgut verlegt. 2  Es ist wahrscheinlich, dass hierdurch eine Zerstörung des Schlosses, wie bei so vielen Denkmälern der Region, unterblieb.

 

 

Vorgebautes "Königszimmer" mit Altan, Südseite Schloss Jahnishausen      Ende der 40er Jahre abgebrochen     Foto: Jochen Gutte  

 

 

Altan mit Wintergarten zwischen Treppenturm und Mittelgiebel, ebenfalls Ende der 40er Jahre abgebrochen.          Foto: Jochen Gutte

 

 

Abbruch von Gebäudeteilen

Das dem Schloss mittig auf der Südseite vorgebaute "Königszimmer" wurde in den späten 40er Jahren wegen Baufälligkeit abgebrochen, ebenso der auf der anderen Seite des Gebäudes liegende Altan mit darunterliegendem „Wintergarten“ zwischen Mittelgiebel und Treppenturm. Das Königszimmer war früher für Jagd- und Familienfeiern genutzt worden, in der Zeit des Erholungsheimes diente es als Speisesaal.

 

 

Nutzung

Neben einem Kindergarten im Erdgeschoss des Ostflügels und dem darüberliegendem KInderhort war das Schloss für Wohnzwecken genutzt. In der ersten Etage des Westflügels wurde um 1950 durch Entfernung einer Zwischenwand aus zwei Räumen ein Kultursaal für das Volksgut geschaffen. Das westliche Giebelzimmer im Dachgeschoss beherbergte ab 1957 für einige Jahre eine kleine Bibliothek.

 

 

Schloss Jahnishausem um 1956     Fotos: Privat

 

 

Schwerer Brandschaden des östlichen Flügels

In der Nacht vor Silvester 1969 wurde der östliche Schlossflügel durch einen sich ausbreitenden Schornsteinbrand schwer beschädigt. Das gesamte Gebäude wurde daraufhin aufgegeben und verfiel während der nächsten Jahrzehnte zusehends. Bis 2017 verblieb das Schloss als Ruine. 3

 

 

Hofgelände und Ruine von Schloss Jahnishausen  im Januar 1994      Foto:  Archiv der ADJ e.V.

 

 

Treuhandverwaltung nach Einstellung des Gutsbetriebes

Nach der Wende wurde der Gutsbetrieb eingestellt und die Verwaltung des gesamten Anwesens von der Treuhandanstalt übernommen. Da alle Versuche scheiterten, den Grundbesitz gemeinsam mit dem historischen Hofgebäudeensemble zu verkaufen, wurden die landwirtschaftlich nutzbaren Flächen separat verkauft. Verhandlungen der (1991 noch eigenständigen) Ortschaft Jahnishausen mit der Treuhandverwaltung, zwecks Projektierung einer Ferienanlage (im Sinne eines sanften Tourismus) blieben ohne Ergebnis.

 

 

Foto 1 und 2: Schloss Jahnishausen als Ruine, 1992     Foto 3:  Notsicherung, Westflügen, 1995       Fotos: Jochen Gutte

 

Notsicherung

1994/95 konnte mit Mitteln der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und zusätzlichen Fördermitteln des Freistaates Sachsen am Schloss Jahnishausen eine Notsicherung durchgeführt werden. Der umgestürzte Ostgiebel wurde mit einer vorläufigen Ziegelwand geschlossen, der abgebrannte Teil des Ostflügeldaches behelfsmäßig eingedeckt und sämtliche Fensteröffnungen sowie Außentüren durch vorläufiges Vermauern (mit Lüftungsöffnungen) gesichert.

 

Versteigerung

Da sich für die heruntergekommenen Hofgebäude und das ruinöse Schloss keine Kauf-Interessenten fanden, wurde der Resthof (von den landwirtschaftlichen Flächen abgetrennt) mit dem überwiegend verfallsbedrohten Gebäudeensemble (denkmalgeschützt) im Dezember 2001 versteigert.

 

 

1)     Clemens Caesar, Bearb. Christa Täuber   « Bericht über die Zwangsverschickung sächsischer Landwirte nach Rügen im Jahre 1945“  In:  „Großenhainer Stadt- und Landkalender“, Großenhain, 2001, S. 115

2)     Absolventenverein der Landwirtschaftlichen Fachschule Großenhain  „Landwirtschaftsschulen im Wandel der Zeit“ Meißen, 2003, S. 80

3)    D. Goltdammer u.a.  „Parke im Bezirk Dresden – Kreis Riesa “ 1982, Karte: „Volkspark Jahnishausen“

 

 

  Einführung

                   1.      

Bis 1824             Besitzer aus dem Sächsischen Adel 

 

                   2.  

1824 – 1945       Besitzer aus dem Sächsischen Königshaus   

 

                   3. 

1945 – 2001       Staatsgut / Volkseigenes Gut / Treuhandanstalt  (Zurück nach Oben)

 

                   4.  

2001 bis heute    Gut Jahnishausen eG / Accademia Dantesca Jahnishausen e.V.