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1711  Karte der SUPERINTENDENTUR GROSSEN HAYN    Entwurf und Zeichnung - Adam Friedrich Zürner

Kupferstich von Pieter Schenck, Amsterdam

 

Karte der SUPERINTENDENTUR GROSSEN HAYN, Kupferstich von Pieter Schenck, Amsterdam                            Archiv der ADJ

Druck nach 1711, 54 x 46 cm, Grenzlinien altcoloriert

Das weiße Rechteck bezeichnet den untenstehenden Kartenauschnitt

Gesamtes Kartenblatt (hochauflösend)

Die erste von Adam Friedrich Zürner gezeichnete Landkarte zeigt das Amt Großenhain um 1711 mit den bedeutendsten Straßen. Der Kartenausschnitt zeigt den Verlauf der privelegierten Hohen Heer- und Landstraße (Hohe Straße) zwischen Oschatz und Großenhain, hier als Leipziger Straße bezeichnet. Dass sie dreilinig eingezeichnet ist, weist auf ihre ihre überregionale Bedeutung als Heer- Handels- und Poststraße hin. Die Grossbuchstaben neben der Straße geben Auskunft über Besonderheiten von Streckenabschnitten: M = morastig,  S = sandig, B =bergigt (Steigung in Pfeilrichtung), H = hohler Weg.

Über Strehla führte ebenfalls eine Leipziger Strasse nach Großenhain. Ihr Verlauf über Zeithain und Wildenhain entspricht der älteren und bis ins 15. Jahrhundert bedeutenderen Route der VIA REGIA in der Region Riesa. 1)

Das Sächsische Staatsarchiv Dresden und die Kartensammlung der Sächsischen Landes- und Universitätsbiblitohek besitzen verschiedene Fassungen der Karte, sowie von Zürner korrigierte Andrucke. Diese Blätter sind als Onlineressurce bei der SLUB verfügbar.2)  Verändert wurde bspw. der Verlauf der Leipziger Straße zwischen Lonnewitz bis Nähe Groptitz und zwischen Seerhausen und Gostewitz. Um die in der Originalzeichnung fälschlich nach Norden verschobene Lage von Böhlen, das ja unmittelbar an der Straße liegt, halbwegs zu korrigieren hat der Kartenstecher den ursprünglich gezeigten Verlauf zwischen Seerhausen und Gostewitz an die Ortschaften heran gebogen, wie an restlichen Zeichnungsspuren zwischen Seerhausen und Gostewitz noch sichtbar ist.

Bei Riesa zeigt ein Symbol , ein X in einem Ouadrat, eine Nebengeleitsstelle an. Diese bezieht sich auf die reguläre Landstraße zwischen Oschatz und Großenhain, die über Ganzig, Weida und Riesa führte und die Elbe bei Gohlis / Moritz  überquerte. Diese Straße war in Sonderfällen als Nebenstrecke für den Fernverkehr zugelassen.3)

Die in der Karte gezeigten Gebäude verweisen auf keine Realbauten sondern sind Symbole mit Aussagen über die Bedeutung der Ortschaften (siehe die Legende in der hochauflösenden Kartenabbildung). Die Zahlen in den Ortssymbolen stehen für die Anzahl der Untertanen. Die gelbe Linie zeigt die Grenze zwischen den Ämtern Großenhain und Oschatz.

1)  Klaus Karl  "Bestehen und Vergehen der Hohen Straße im Oschatzer Land"   In:  Neues Archiv für sächsische Geschichte, Bd. 80, 2009

2)  SLUB / Deutsche Fotohek:   dd_hstad_0000259,  dd_hstad_0000129,  df_dk_0002753

3)  Die Nebenstrecke der Hohen Straße Oschatz - Großenhain über Riesa  (Noch in Bearbeitung)